Meine Rede bei der Eröffnung des Camps und Festivals:
Liebe Gäste,
Pottfication goes europefiction unter diesem Motto steht das diesjährige Camp und das damit verbundene Festival. Eine Woche lang, 5 junge Theater aus dem Ruhrgebiet, über 100 junge Menschen, zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland aus den verschiedensten Genres, Aufführungen, Workshops und Kunstaktionen dies ist Pottfiction. Und mit dem diesjährigen Camp wird Pottfiction europäisiert. Neben dem Theater Kohlenpott aus Herne, dem Jungen Schauspielhaus Bochum, dem Kinder- und Jugendtheater Dortmund, dem Helios Theater Hamm und dem Consol Theater Gelsenkirchen nehmen dieses Jahr Künstlern und Künstlerinnen aus Budapest, Liverpool, Paris, Neapel, Marseille und Rotterdam teil. Es gibt Aufführungen von jungen Theatern aus Europa, Workshops zu internationalen Themen und nicht zuletzt die Campstadt Pottropolis, in der die jungen Teilnehmer sich demokratisch selbst verwalten, mit allem was dazu gehört einen gewählten Bürgermeister, gewählten Vertretern.
Meine Damen und Herren,
dies ist Internationale Kulturpolitik par excellence und ich freue mich riesig, dass ich als Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik dieses Paradebeispiel für Internationale Kulturpolitik gerade in meiner Geburtsstadt Herne heute eröffnen darf.
Internationaler kultureller Austausch zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft, Kulturen und Staaten, sich Auszutauschen, das Gemeinsame zu erkennen, zu erleben und damit zur Völkerverständigung und zum Frieden in der Welt beizutragen, dies ist die Kernaufgabe der Dritten Säule der deutschen Außenpolitik.
Meine Damen und Herren, ich freue mich, dass Pottfiction, mit der Europäisierung des Camps und des Festivals, mit der Weiterentwicklung zum Europefiction den Weg geht einen guten Beitrag zur Internationalen Kulturpolitik zu leisten. Ich danke allen, die diesen Weg ermöglicht haben, den Verantwortlichen der 5 jungen Theatern aus dem Ruhrgebiet, den Förderern und Unterstützern, den Vertretern des Goethe-Institutes, Herrn Joachim Umlauf dem Institutsleiter der Goetheinstitute Lyon und Marseille, und Frau Maria Carmen Morese, Institutsleiterin des Goetheinstitut Neapel. Aber vor allen gelten mein Dank und mein Gruß den zahlreichen jungen Menschen, den Künstlerinnen und Künstlern, deren Mitarbeit, deren Interesse und Engagement dieses Camp erst möglich machen.
Ich bin überzeugt, dass ihr nach einer Camp-Woche in Herne mit zahlreichen positiven Erfahrungen, Erlebnissen, mit neuen Freundschaften nach Hause zurückkehren werdet und diese sieben Tage mitten im Ruhrgebiet für immer eine positive Erinnerung in eurem Leben sein wird.
Hier im Ruhrgebiet lebten und arbeiteten immer schon Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammen, kulturelle Vielfalt, vor allem auch im täglichen Leben, gehört zum Pott dazu wie die Pommes zur Currywurst. 5
Für kulturelle Vielfalt stehen auch die fünf Kinder- und Jugendtheater, die im Rahmen der Kulturhauptstadt das städteübergeifende Kunst- und Theaterprojekt Pottfiction gegründet und entwickelt haben. Mit jungen Menschen unterschiedlichster Herkunft aus den verschiedensten Kunstgenres. Hier entstehen ein Miteinander und ein Verstehen, dass für unsere Welt notwendig ist.
Meinen Damen und Herren,
umso mehr freue ich mich, dass mit dem diesjährigen Camp die Weiterentwicklung von Pottfiction zu Europefiction vollzogen wird. Jetzt sind es nicht mehr nur Kinder- und Jugendtheater aus dem Revier, jetzt sind es junge Menschen aus Europa, die eine Woche lang zusammenleben, zusammen Theaterstücke aufführen, die gemeinsam Workshops besuchen, ein buntes, fröhliches und friedliches Kunst- und Theatercamp, ein Kennenlernen unter dem Zeichen der Kunst. Gerade jungen Menschen müssen solche internationalen Kontakte ermöglicht werden, sei es beim Schüleraustausch, sei es im freiwilliges sozialen Jahr im Ausland mit weltwärts oder beim Auslandssemester. Gegenseitiges Kennenlernen, der Erfahrung anderer Kulturen, andere Sprachen, ist die die wichtigste Voraussetzung für Verständnis und friedliches Zusammenleben. Und gerade Kunst und Kultur wie hier beim Europefiction, bieten dafür gute Gelegenheiten.
Mein Damen und Herren, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
umso mehr begeistert mich, dass sie hier nicht nur ein Kunst-und Theaterfestival organisieren, sondern dass sie mit Pottropolis für eine Woche eine Stadt gründen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer demokratisch verwalten und organisieren. Sie haben bereits einen Bürgermeister und Ratsvertreter gewählt, eine Verwaltung organisiert. Sie erleben nicht nur Demokratie hautnah, sie gestalten sie selber. Dies halte ich für eine wunderbare Idee, sie werden real erleben, womit sich wir Politiker uns beschäftigen. Sie werden die täglichen Schwierigkeiten, die Diskussionen, die Probleme erfahren, aber auch erfahren, welche Freude selbst kleine Erfolge machen. Solche Erlebnisse demokratischer Mitgestaltung müsste es gerade für junge Menschen vielmehr geben, dann, davon bin ich überzeugt, können wir auch wieder mehr Menschen dazugewinnen in unseren demokratischen Institutionen, in Bezirks- und Stadträten, in Parlamenten mitzuarbeiten. Eine großartige Idee, die Gründung von Pottropolis und deshalb freue ich mich, dass ich symbolisch die Stadt eröffnen durfte.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.