Die Zukunft der mehr als 30.000 Beschäftigten der Einzelhandelskette Real steht auf dem Spiel. Das betrifft auch die Filialen Herne. Die NRW-Landesgruppe in der SPD-Bundestagsfraktion hat den Beschluss: „Solidarität mit den Real-Beschäftigten, Stärkung von Tarifverträgen“ verabschiedet. „Wir unterstützen die Beschäftigten in den Real-Märkten und stellen uns entschlossen gegen jede Form der Aushöhlung von Tarifverträgen oder Lohndumping“ erklärt die SPD-Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin im Auswärtigen Amt Michelle Müntefering.
Seit sich die Metro AG aus der Tarifbindung mit ver.di zurückgezogen hat, sind die Bruttolöhne von neu eingestellten Beschäftigten im Tochterunternehmen Real um 40% niedriger – bei gleichzeitiger Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden. „Diese Ungleichbehandlung der Beschäftigten führt schon heute zu einer erheblichen Verschlechterung des Arbeitsklimas. Die Beschäftigten fürchten, dass es eine dauerhafte Absenkung der Löhne geben wird und der geplante Verkauf der Real-Märkte die Situation der Beschäftigten noch weiter verschärft“, so MdB Michelle Müntefering.
Die NRW-Landesgruppe fordert in ihrem Beschluss die Möglichkeit der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen zu verbessern und zum Beispiel im Bereich Handel auszuweiten. Außerdem fordern die Abgeordneten mehr Engagement der öffentlichen Hand zur Stärkung der Tariftreue und eine Besserstellung von tarifgebundenen Unternehmen.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering sagt: „Die SPD möchte gute Arbeitsbedingungen sicherstellen. Bei Real zeigt sich wieder einmal sehr deutlich, dass wir eine Erhöhung der Tarifbindung brauchen. Deshalb erwarten wir auch von einem Käufer der Real-Einzelhandelskette, dass der verdi-Tarifvertrag für alle Beschäftigten dauerhaft angewandt wird.