Vor 50 Jahren wurde in der Ära des Kanzlers Willy Brandt das Wahlalter auf 18 Jahre gesenkt und damit „mehr Demokratie gewagt“. Am 31. Juli 1970 trat ein Gesetz in Kraft, das das Wahlalter für Bundestagswahlen von 21 auf 18 Jahre senkte. 50 Jahre später schlug nun Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) vor, schon Menschen ab 16 Jahren wählen zu lassen. In der Herner SPD stößt das auf Zustimmung.
Die Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin Michelle Müntefering, der Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Herne Udo Sobieski, der Vorsitzende im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie im Rat der Stadt Herne Ulrich Klonki und der Vorsitzende der Herner Jusos Benjamin Grabowski sprechen sich für ein Wahlrecht ab 16 Jahren aus. „Wir wollen jungen Menschen die Möglichkeit geben, mitzubestimmen und Einfluss zu nehmen“, so die Sozialdemokraten. „Junge Menschen wollen über ihre Zukunft mit entscheiden, was bei vielen Kommunal- und Landtagswahlen bereits möglich ist. Die Erfahrungen damit sind positiv und zeigen, dass es an der Zeit ist, dass der Gesetzgeber dies auch auf Bundesebene nachvollzieht. Im Grundgesetz steht nichts, dass dies nicht möglich machen würde.“ Dies solle auch auf einem der kommenden Parteitage der SPD-Herne behandelt werden.