Michelle Müntefering erneut für Deutschland im UN-Sicherheitsrat

In Friedensprozessen nach Kriegen und Konflikten sind Frauen noch immer unterrepräsentiert. Darüber sprach die Bundestagsabgeordnete für Herne-Bochum II und Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering, im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Anlass war das 20. Jubiläum der Verabschiedung der UN-Resolution 1325 zu „Frauen, Frieden, Sicherheit“.

Müntefering, die für Deutschland sprach und sich an der Seite von Außenminister Heiko Maas für die Umsetzung der Resolution stark macht, betonte: „Frauen sollen Friedens- und Sicherheitspolitik gleichberechtigt mitgestalten: Das ist eine der Grundideen der UN-Resolution 1325.“ Sie nannte die Resolution eine „kleine Revolution“. Mit der Resolution 1325 habe der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erstmals deutlich gemacht, dass die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen für Frieden und Sicherheit notwendig sei. 20 Jahre und neun mühsam erkämpfte Resolutionen danach seien Frauen aber noch immer von Friedensprozessen ausgeschlossen.

In ihrer Rede, die sie aufgrund der Pandemie nicht im UN-Hauptquartier in New York sondern von einem Konferenzsaal des Auswärtigen Amtes aus hielt, machte Müntefering deutlich: „Als globale Gemeinschaft haben wir unser Engagement nicht erfüllt.“ Und sie erklärte, Deutschland sei entschlossen die Umsetzung von Resolution 1325 voranzubringen. Müntefering unterstrich: „Wir können es uns nicht leisten, das Potenzial von Frauen für Sicherheit, Stabilität und nachhaltigen Frieden länger zu ignorieren. Bei all den derzeitigen Krisen auf der Welt ist das schlicht und ergreifend eine Frage der politischen Vernunft.“

An der Debatte nahmen unter anderem auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres sowie die Schauspielerin („Black Panther“, „Avengers“) und Botschafterin von UN Women, Danai Gurira, teil. Guterres bekräftigte gegenüber dem Rat, dass „die Gleichstellung der Geschlechter in erster Linie eine Frage der Macht ist und wo immer wir hinschauen, die Machtstrukturen von Männern dominiert werden.“

Gurira hielt in ihrer Rede fest, dass Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen im Entscheidungsfindungsprozess der einzige Weg zum Frieden ist. „Männer dominierte Räume im 21. Jahrhundert sollte uns allen peinlich sein“, so die Schauspielerin.

Hintergrund:

Die UN-Resolution 1325 wurde am 31. Oktober 2000 einstimmig vom UN-Sicherheitsrat verabschiedet. In ihr wurden die UN-Mitgliedstaaten erstmals dazu aufgerufen, die Rechte von Frauen zu schützen und Frauen gleichberechtigt in Friedensverhandlungen, Konfliktschlichtung und den Wiederaufbau mit einzubeziehen.

Die gesamte Rede von Michelle Müntefering findet sich auf der Seite des Auswärtigen Amtes gibt es unter  folgendem Link.