Arbeitsmarkt trotz Corona stabil – zukünftig zu wenig Bewerber für Ausbildung

Die Bundestagsabgeordnete für Herne- Bochum II, Michelle Müntefering, SPD, war am Mittwoch, den 19. Januar zu Gast bei der Arbeitsagentur Bochum/Herne. Hier informierte sie sich beim Leiter der Arbeitsagentur Frank Neukirchen-Füsers über die aktuelle Arbeitsmarktsituation in der Stadt.

Michelle Müntefering: „Mir war es wichtig, direkt zu Anfang der Legislaturperiode über die geplanten Gesetze ins Gespräch zu kommen und zu erfahren, wie die Entwicklung am Arbeitsmarkt vor Ort gesehen wird”, so Müntefering.“

“Es ist gut zu hören, dass der Arbeitsmarkt in Herne ein stärkeres Beschäftigungswachstum zu verzeichnen hat, als in NRW und im Ruhrgebiet. Wichtig ist dabei der Anstieg bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Ein Problem stellt aber nach wie vor ein relativ hoher Anteil an Arbeitslosen ohne Berufsabschluss dar”, so die Bundestagsabgeordnete. “Wir müssen ganz klar weiter stärker in die Schulen und in Bildung investieren. Zudem ist es wünschenswert, dass SchülerInnen die Arbeitswelt, etwa durch Praktika früh erleben. Das ist in der Pandemie-Zeit allerdings an vielen Stellen nicht möglich gewesen”, so Müntefering. “Die erkennbare Dynamik in Herne macht aber Mut für die Zukunft – es gibt viele Talente in unserer Stadt, die es mit vereinten Kräften zu heben gilt”, sagt die Bundestagsabgeordnete.

„Insgesamt ist der Arbeitsmarkt in den Städten Bochum und Herne während der Corona-Pandemie stabil geblieben. Einen größeren Anstieg hat es nur bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen gegeben, da die Einstellungsdynamik in der Pandemie abgenommen hat. Schwerer sind die zukünftig zu erwartenden Auswirkungen auf dem Ausbildungsmarkt.  Die Nachfrage nach Fachkräften wird noch stärker steigen,  als dies heute schon der Fall ist”, so Neukirchen-Füsers.

Dann werde es mehr Ausbildungsplätze geben als Bewerber. Aufgrund des demographischen Wandels, einer hohen Anzahl von Beschäftigten mit Qualifizierungsbedarf und einer höheren Nachfrage nach  Fachkräften werde der Fachkräftemangel sich noch weiter verschärfen. Frank Neukirchen-Füsers begrüßte deswegen insbesondere die Pläne der Bundesregierung, die Weiterbildung  zu forcieren und die Zuwanderung von Fachkräften zu erleichtern.

Michelle Müntefering: „Deutschland muss eine Weiterbildungsrepublik werden. Die Lebensläufe der Menschen haben sich verändert, und als Politik müssen wir in diesem Wandel Sicherheit organisieren. Weiterbildung und Qualifizierung können ein Stück Sicherheit geben – denn in dieser Region stecken große Chancen.“

Hintergrund:

Der Bezirk der Agentur für Arbeit Bochum umfasst die Stadtgebiete Bochum (Sitz der Hauptagentur) und Herne.

Seit dem 1. September 2019 ist Frank Neukirchen-Füsers Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bochum.

Die Wirtschaft profitiert von der guten Lage in der Region und die Branchen Verkehr-, Lager- und Logistik stellen einen wichtigen Wirtschaftsschwerpunkt dar. Aber auch das Gesundheits- und Sozialwesen, der Handel, das Bildungswesen und nicht zuletzt die immer schneller wachsende Informations- und Kommunikationstechnik sind wichtige Wirtschaftsfaktoren im Agenturbezirk.

Rund 175.000 Menschen arbeiten in unserer Region sozialversicherungspflichtig beschäftigt und es werden immer mehr. In Bochum sind es rund 130.000 und in Herne rund 45.000.

(Quelle Arbeitsagentur Bochum)