Frau/Herr PräsidentIn
Liebe Kolleginnen und Kollegen
“Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt.”
…schreibt Albert Camus in “Heimkehr aus Tipasa” über den Sehnsuchtsort seiner noch unbeschwerten Jugend, ohne zu glauben, er könne die vergangene Zeit wieder zum Leben erwecken.
Sommer und Licht seien die wichtigsten Worte seines Werkes, sagt er später.
Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik, über die wir jetzt sprechen, ist das Licht und der Sommer im tiefen Winter der Außenpolitik.
Und wir brauchen den gesamten Instrumentenkasten der AKBP. Fernab der großen Diplomatie:
Von “Jugend Debattiert”, der “deutsch-türkischen Jugendbrücke” – bis zum geplanten Sommercamp des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.
Wir brauchen auch(!) diese Programme! Gerade für eine junge Generation, die in der Pandemie schon vieles nicht erleben konnte, was uns sonst selbstverständlich erscheint.
Und jetzt: Krieg in Europa. Gestern erst erzählte mir ein Freund von der ersten Liebe seines 10 jährigen Sohnes, der sich große Sorgen macht – um die Familie seiner Freundin, die noch in der Ukraine ist.
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Wir müssen gerade jetzt ermöglichen, was Grundlage allen Zusammenlebens ist: Ein gutes Miteinander.
Die AKBP kann und tut dies – und viel mehr!
In einer Zeit, in denen Fake-News Meinung machen, fördert sie die Ausbildung von Journalistinnen,
– gibt geflüchteten Menschenrechtlern Schutz,
– setzt auf Unterstützung der Wissenschaft,
– den Dialog mit dem globalen Süden,
– ermöglicht Fachkräften in ihren Heimatländern bereits das Erlernen der Deutschen Sprache
– bildet an Auslandsschulen junge Menschen aus,
– vergibt Stipendien,
– und erhält das kulturelle Welterbe.
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Der AKBP Jahresbericht 2021 ist Blick in Vergangenheit und Zukunft zugleich.
Wir können nicht in die alte Zeit zurück, wir können auch nicht genau sagen, wie die Welt in zwei Jahren aussieht. Aber wir dürfen nicht aufhören, auch mitten in der Zeitenwende, mitten im Winter, die Sonne zu suchen.
Die gute Nachricht: Der Bericht zeigt auch, wie viele sich hierbei engagieren:
Ob alte oder neue Regierung, BMBF, BKM, BMZ, das Familienministerium, bis – natürlich – zum federführenden Auswärtigen Amt
– von den Organisationen des Goethe Instituts, des DAAD, der AVH, des IFA, der Unesco, dem DAI, den Auslandsschulen, der Deutschen Welle.
Als Vorsitzende im Unterausschuss möchte ich mich heute bei Ihnen allen bedanken. Und ich hoffe, ich darf dies auch im Namen aller demokratischen Parteien hier im Deutschen Bundestag tun:
Das Vertrauen, das Deutschland in der Welt genießt, das ist auch Ihr Verdienst.
Herzlichen Dank!