Seit meiner Wahl in den Deutschen Bundestag 2013 bin ich Außenpolitikerin. Von 2018 bis 2021 war ich Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt. Die Kultur- und Bildungsbeziehungen bilden neben der klassischen Diplomatie und den Wirtschaftsbeziehungen, die dritte Säule deutscher Außenpolitik – ein starkes Stück Friedenspolitik! Außerdem engagiere ich mich für die diplomatischen Beziehungen zu den Staaten Subsahara Afrikas und setze mich für eine „Feministische Außenpolitik“ ein.

Frauen und Außenpolitik
Denn: Weniger als 10 Prozent der Staats- und Regierungschefs der UN-Staaten sind weiblich. Im Zuge der Corona-Pandemie ist das Gefälle bei Löhnen, Arbeitslosigkeit und Gesundheitsversorgung sogar noch gestiegen. Gewalt gegen Frauen hat weltweit zugenommen. Diese fortwährende Benachteiligung von Frauen ist schlicht und ergreifend dumm. Wenn Frauen dieselben Chancen wie Männer bekommen, profitieren davon am Ende alle: durch mehr Wachstum, weniger Armut und weniger bewaffnete Konflikte. Wo Frauen in Konfliktsituationen beteiligt werden, sind Friedensschlüsse stabiler. Deshalb hat Deutschland Geschlechtergerechtigkeit zu einem Leitthema seiner Außenpolitik gemacht.

Internationale Kultur und Bildung
Wir arbeiten daran, den Zugang zu Kultur und Bildung zu ermöglichen, über Grenzen hinweg, um die Basis für Verständigung zu schaffen. Wir werben für unsere Werte und Prinzipen: für die Freiheit von Meinung, Wissenschaft und Kunst: Das ist unser Anspruch, den wir europäisch und international vertreten.
Dabei können wir auf ein weltweites Netzwerk von Mittlerorganisationen und Partnern bauen – von den Auslandsschulen, der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), über die Deutsche Welle (DW), das Institut für Auslandsbeziehungen (IfA) und das Goethe-Institut (GI) bis hin zu den vielfältigen Projekten und Akteuren etwa im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland.

Science Diplomacy ausbauen
Und wir bauen unsere Wissenschaftsdiplomatie aus und erweitern unsere Programme für verfolgte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Künstlerinnen und Künstler und Menschenrechtsverteidiger, entwickeln unsere strategische Kommunikation weiter und fördern die Digitalisierung in der Kultur. Wir treiben die Europäisierung unserer Internationalen Kulturpolitik voran. Zudem stärken wir unsere zivilgesellschaftlichen Netzwerke. Mit dem Deutschlandjahr in den USA 2019 haben wir über 2 Mio. Menschen zusammengebracht. Die größte Kulturaktivität in der Geschichte des Auswärtigen Amtes.

Diesen Weg gehen wir entschlossen weiter. Die Corona-Krise hat erneut gezeigt: Globale Herausforderungen lassen sich nur durch internationale Zusammenarbeit, wissenschaftlichen und kulturellen Austausch und die Freiheit des Denkens meistern. Wir haben deshalb in dieser schwierigen Situation in einem gemeinsamen Kraftakt unsere Kulturmittler, aber auch unsere Partner weltweit dabei unterstützt, gut durch diese Krise zu kommen. Gemeinsam werden wir auch in Zukunft daran arbeiten, durch kulturelle Zusammenarbeit Dialog und Verständigung über Grenzen hinweg zu fördern.

Weiterführendes über meine Arbeit als Staatsministerin (2018-2021) finden Sie in meinen Reden, Artikeln und natürlich auf den Seiten des Auswärtigen Amtes.
